Akute Lumboischialgie

208.74: Akute Lumboischialgie
Ein Patient, Anfang Siebzig, männlich, groß, von schlankem Habitus, kommt wegen stärkster Schmerzen.

Vorgeschichte: Er hat schon seit drei Monaten leichte Schmerzen im Lendenwirbelsäulen-Bereich, die auftreten, wenn er 10 Minuten läuft. Vor 19 Tagen habe er einen schweren Anhänger gezogen, da hätte er sich wohl verhoben. Jetzt hat er Schmerzen, die von der linken Hüfte bis in die Wade ziehen, und er kann keine 100 m mehr gehen. Nachts seien die Schmerzen noch schlimmer. Er sagt, dass er immer viel und schwer gearbeitet habe und das gerne, auch geht er gerne spazieren. Mit diesen Schmerzen möchte er aber nicht mehr leben. Der Lasègue ist links bei 45° positiv. Er hat eine ausgeprägte Brustkyphose.
Weiterhin bestehe eine chronische Verstopfung, er habe nur alle 4-5 Tag Stuhlgang. Auf Befragen gibt er an, dass er täglich ca. 500 ml trinke. Es bestehen Hämorrhoiden, die ab und an bluten. Vom Arzt wurde hier zur OP geraten. Wegen Herzrhythmusstörungen nimmt er Marcumar ein.
Es erfolgte bereits eine Vorstellung beim Hausarzt und im Krankenhaus. Eine Behandlung mit Spritzen habe wenig geholfen, auch Ibuflam 600 mg und Novaminsulfon 500 mg hätten nur leichte Besserung gebracht.

Akutbehandlung: Kontaktaufnahme mit Ausgleichsgriffen zuerst Yin-Yang-Streichung, vorsichtig Fersen-Dehn-Griff, der als angenehm empfunden wurde. Die gesamte Wirbelsäule wurde gearbeitet, im LWS-Bereich mit Verweilgriff, ein weiterer Schwerpunkt war der Darm, hier wurde tonisierend gearbeitet, die Darmzone war sehr schmerzhaft.
Flankierende Maßnahmen: Dornbehandlung. Verpflichtung mehr zu trinken, 2 Liter, bevorzugt Wasser / Tee. Flohsamen, ballastreiche Nahrung. Tiefe Bauchatmung.
Anzahl der Behandlungen: Insgesamt 3x innerhalb von 10 Tagen.
Reaktion: Nach 4 Tagen: deutliche Besserung, er könne wieder 30 Minuten gehen. Stuhlgang ohne Blut, nicht mehr so hart. Die Stimmung ist deutlich besser, nicht mehr verzweifelt. Nach weiteren 6 Tagen nimmt er kein Ibuflam mehr ein, es geht ihm gut, er kann wieder 60 Minuten laufen, hat so gut wie keine Schmerzen mehr, fühlt sich wohl.
Ergebnis: Es war keine weitere Behandlung mehr nötigt (Nachbeobachtung 1,5 Jahre ohne Rezidiv).
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