Auch chronische Schmerzen können durch eine Fußreflexserie verschwinden

206.85.P: Chronische Schmerzen in der Wirbelsäule und dem Iliosakralgelenk

Ein Patient, Mitte 50, psychisch stark belastet und bewegungseingeschränkt, kommt wegen der o.gen. Beschwerden zur Fußreflex.

Vorgeschichte: Seine Beschwerden begannen schon vor 10 Jahren. Zusätzlich leidet er unter Schulterzucken rechts, Lendenwirbelsäulenschmerzen, Iliosakralgelenksblockaden, Kopfschmerzen, Augenflimmern, Sehstörungen und rezidivierenden depressiven Störungen. Bis vor kurzem besuchte er eine psychosomatisch ausgerichtete Rehaklinik, in der unter anderem die Fußreflextherapie angeboten wurde. Damit möchte er nun weitermachen.

Erstbefund: Schwielige und verhornte Stellen an der Clavicula, untere HWS, obere HWS /Kopf re>li, ödematöse Stellen am Hinterhaupt, HWS, Schultern re>li, Niere li>re, Blase li>re. Belastete Zonen: HWS, Kiefergelenke, Mastoid, Schultergelenk rechts, Clavicula re>li, LWS, ISG. Schleimhäute vom Nasen/Rachenraum, Augen, Sehzentrum, Niere, Blase.

Behandlung: Bewegungsapparat nach Befund, Zähne 32,33,34. Sinnesorgane, Urogenitaltrakt, später Magen/Darm, Solarplexus, Eutonische Griffe, vegetativer Ausgleich, Lympharbeit, Einsatz der Balsame.

Reaktionen: Deutliche Schmerzminderung, Verringerung des Schulterzuckens und des Schwindels, nach der 3. Behandlung massive Zahnschmerzen bei 33 (Wurzelbehandlung), nach der 6. Behandlung eine akute Cystitis. Weniger Anspannung, mehr Lebensfreude, aber auch Wut auf das Arbeitsklima, allgemeine Trauer und Ohnmachtsgefühl.

Anzahl der Behandlungen: 10x, ca. 1x/Woche

Hausaufgaben: Dehnlagerungen zur Mobilisierung der Wirbelsäule und der Muskulatur, wieder tanzen gehen, der Lebensfreude nachgehen

Ergebnis: Trotz des umfangreichen Beschwerdekomplexes konnten eine deutliche Schmerzreduzierung und bessere Beweglichkeit im Bewegungsapparat erreicht werden. Kein Schwindel, Augenbrennen und Flimmern mehr, keine Kopfschmerzen mehr. Der Patient war zunehmend aufgeschlossen und gesprächig, konnte sich immer besser auf die Behandlung einlassen, sich teilweise sogar fallenlassen und einschlafen, er wurde psychisch stabiler.

Spannend war der Zusammenhang der Wurzelbehandlung des Zahnes 33 mit dem Verschwinden der Augenprobleme sowie die plötzlich auftretende Blasenentzündung, mit deren Abklingen auch die Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Iliosakralgelenkes aufhörten.

Persönliche Bemerkung am Rande: Ich habe mich schon lange vor der Behandlungssequenz mit diesem Patienten mit dem Thema „Verlust eines Zwillings intrauterin“, dem sogenannten „Verlorenen Zwilling “ beschäftigt. In vielen Bereichen und Zusammenhängen waren so deutliche Parallelen zu der Geschichte dieses Patienten und dessen Symptome zu erkennen. Auch dass nach seiner Teratomentfernung (die er selbst als seine Zwillingsentfernungs-Op. bezeichnete)so nach und nach seine Beschwerden auftraten, fand ich sehr bemerkenswert. Von daher hat mich seine Therapieabfolge auch sehr beschäftigt, ohne dass ich mit dem Patienten selbst darüber gesprochen hätte. Es ist sehr bewegend, wie eng die Psyche mit dem Körper verbunden ist.
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