Reicht bei psychischen Belastungen die Fußreflextherapie immer aus?

208-09m: Psychische Berg- und Talfahrten Evtl. Borderline?

Ein Patient, Mitte 30, kommt wegen psychischer Unruhezustände.

Vorgeschichte: Verschiedene traumatische Erlebnisse in der Kindheit, ehemaliger Lehrer, er musste seinen Beruf aufgeben wegen Burnout. Er macht einen wesentlich jüngeren Eindruck, fühlt sich körperlich noch fit. Makuladegeneration links. (Schleier vor den Augen) Diverse Ekzeme, Harnleiter Operation.

Erstbefund: Ist schwierig, da der Patient fast bei jeder Berührung des Fusses aufzuckt und stöhnt, obwohl ich noch gar keine eigentliche Zone betastet habe. Ich beschränke mich beim ersten Mal auf Ausgleichsgriffe, wobei der Patient ruhiger wird und sogar einschläft. Bei der zweiten Behandlung zuckt er gar nicht mehr, redet aber soviel, dass es schwierig ist, ihn immer wieder nachspüren zu lassen, welche Zonen angeben.

Belastete Zonen: Kopfzonen, Hypophyse, Urogenitaltrakt, Harnwege.

Behandelte Zonen: Belastete Zonen, Ausgleichsgriffe.

Anzahl der Behandlung : 5x,1 Behandlung wöchentlich

Reaktionen: Der Patient beschreibt, dass ihm die Therapie sehr gut tut, vor allem die Nachruhe genießt er sehr. Er sei viel ausgeglichener im Alltag und spüre sich auch besser. Er ist total begeistert von der Therapie und möchte am liebsten jeden Tag kommen.

Persönliche Bemerkungen: Während der weiteren Behandlungen redete der Patient fast ununterbrochen, er schien wie abgespalten von seinem Körper und seinen Füssen zu sein. Ich musste ihn immer wieder zurückholen, um ihn nachspüren zu lassen. Mit der Zeit entwickelte sich mit dem Patienten ein immer größeres Distanzproblem, sodass er mich auch zu jeder Tages- und Nachtzeit privat anrief und zur Therapie kommen wollte. Ich suchte dann das Gespräch mit ihm, habe die Behandlungsserie von mir aus beendet und habe ihm dringend geraten, sich fachlich psychologische Hilfe zu holen.
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