Vorerkrankungen bestimmen das Ergebnis einer Behandlungsserie mit

202.41. Zustand nach Hirninsult

Eine ältere Patientin kommt zur Fußreflexbehandlung.

Vorgeschichte: Sie leidet seit einigen Wochen nach einem Hirninsult rechts unter einer sehr interessanten Symptomatik: Leichte Hemiparese links, kaum einschränkend. Starke Sensibilitätsstörungen im rechten Bein. Temperaturempfinden gestört: Heißes Wasser wird als kalt, kaltes als heiß empfunden. Das rechte Bein fühlt sich generell heiß an, der Fuß „kribbelt“.

Anzahl der Behandlungen: 20

Behandelte Zonen: Becken, Schultern, Arme, Beckenbänder, Wirbelsäule, Symphyse, Hüften, Kopflymphe, Eutonischer Schulter-Arm-Griff.

Reaktionen: Spezielle Beobachtung: Nach der vierten RZF, bei der ich Zonen von Becken, Arm und Schulter intensiv behandelte, bewegte ich Schulter und Arm auch in situ durch. Beim passiven Durchbewegen des linken Schulterblattes bekam die Patientin einen plötzlichen Muskelkrampf in der Schulterzone am Fuß, der beim Lösen des Griffes sofort nachließ.
Nach der siebten Behandlung (hauptsächlich Zonen des Beckens und der Schulter) berichtet die Patientin, daß sie die Temperatur des Badewassers rechts und links gleich empfunden hat. Lediglich der Fuß brauchte länger, um die Temperatur an beiden Füßen gleich zu spüren. Bei den Zehen dauerte es etwa 20 Behandlungen, bis sie ab und zu die Temperatur rechts und links gleich empfand. Die Sensibilitätsstörungen im Gesicht und Arm waren bereits nach wenigen Behandlungen verschwunden.

Nach dem zweiten Kurs behandelte ich auch die Zonen der Beckenbänder, die gesamte Wirbelsäule, Symphyse, Lymphe und Kopf.
Etwa nach der 14. RZF wurden die Beschwerden in Arm und Schulter links stärker: Die Patientin konnte wegen der starken Schmerzen kaum passiv durchbewegt werden. Die Diagnose: „Frozen shoulder“.
Durch den Eutonischen Schultergriff und sedierendes Arbeiten in den Zonen HWS und BWS wurde der Arm schmerzfrei. Bei einer der nächsten Behandlungen bewegte ich passiv die Hüfte in situ durch, worauf die Schulter wieder stark schmerzte. Durch den eutonischen Schultergriff, der dieses Mal äußerst schmerzhaft war, war die Schulter jedoch eineinhalb Tage schmerzfrei.

Ergebnis: Dies hielt jedoch leider nicht an, und die Patientin konnte dann wegen anderer Erkrankungen auch nicht mehr zur Behandlung kommen.

Anmerkung HM: Bei solch diffusen und unklaren Reaktionen könnte es auch sein, dass zusätzlich zur Problematik irgendwo im Organismus der Patientin ein Störfeld vorhanden ist: Narbe, Zahnherd, chronisch vereiterte Tonsillen etc.
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