Zustand nach schwerem Handunfall

 101P: Zustand nach Handoperation

Ein Patient, Anfang 40, kam zur Nachbehandlung.

Vorgeschichte: Bei einem Unfall auf der Großbaustelle quetschte der Bauarbeiter seine rechte Hand zwischen zwei Betonplatten. Die Handfläche war komplett aufgeplatzt und wurde durch den Plastischen Chirurgen wieder hergestellt. Hautverpflanzung, Platten und Drähte fixieren die Hand. Die Schmerzsymptomatik weitete sich unkontrollierbar aus: Der Patient konnte seine Hand nur unter größten Schmerzen in eine Schale mit lauwarmem Wasser halten. Die Schmerzen lähmten ihn aber so, dass eine Behandlung der Hand unmöglich war.

Nach reiflicher Teamüberlegung beschlossen zwei Ergotherapeutinnen, gleichzeitig an ihm zu arbeiten: Die eine ging an die Füße, die andere an die Hand.

Behandelte Bereiche: Ausgleichsgriffe Energiekäppchen und Handflächen-Fußsohlengriff mit dem Handrücken. Kopfbereich mit weichen Streichungen von distal nach proximal und die liegende Acht über die ganze Großzehe mit äußerst ruhiger Arbeitsweise. Die Kollegin arbeitete sensomotorisch-perzeptiv.

Reaktion: Das Ergebnis war beachtlich: Die Schmerzen konnten für ca. 10 Minuten unterbunden werden. In dieser Zeit durfte die Kollegin die Hand berühren und mit ihr arbeiten. Der Patient war durch die RZF nicht mehr so fixiert auf seine Hand und konnte sich besser öffnen. Seine Körperhaltung veränderte sich, er konnte entspannter auf der Liege bleiben. Während der Behandlung änderte sich die Farbe der Haut an der Hand: Sie wurde rosig, war vorher grau.

Ergebnis: Nach 4 Doppel-Behandlungen konnte mit der Narbenbehandlung begonnen werden.

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