Auch chronische Schmerzen kann man mit der Fußreflex mildern

208.47: Chronisches Schmerzsyndrom

Eine Patientin, Anfang 70, kommt wegen eines invalidisierenden Schmerzsyndroms bei L3/4.

Vorgeschichte: Die Patientin leidet seit über 10 Jahren an multiplen Schmerzen. Vor 2 Jahren ist ihr Mann nach über 40 Ehejahren gestorben. Danach wurden die Schmerzen immer stärker, bis schließlich versucht wurde, mit einer mikrochirurgischen Dekompression im Bereich LWK 3/4, LWK 4/5 Erleichterung zu verschaffen.
Nach der OP gab es keine Erleichterung.
Die Patientin kam kam 1/2 Jahr später sehr verzweifelt zum 1.Termin, da diese ausstrahlenden Schmerzen sie vollkommen depressiv machen würden. Sie käme nicht mehr aus dem Haus und wäre seit dem Tod ihres Mannes einsam.
Nachdem die Ärzte keinen Rat mehr geben konnten, hat sie sich gesagt, dass sie selbst etwas unternehmen muss. Mein Schild hätte sie gesehen (sie wohnt in der Nähe der Praxis) und jetzt wäre sie da! Aber sie hätte schon Angst, dass die Fussbehandlung auch wieder weh täte.
Zusätzlich COPD, Spondylolisthese L4/5,Valvuläre und koronare Herzkrankheit, Adipositas, Hüft-Totalprothese bds, 2 Kaiserschnitte.

Erstbefund: Lagerung mit den eutonischen Griffen, Die Patientin war sehr verkrampft, weinerlich und verzweifelt. Bei der Lagerung konnte sie sich dann aber deutlich spürbar von der Unterlage tragen lassen.
Die Füsse sind gut durchblutet. Sie hat eine leichte Schwellung links am Vorfuss, alle 10 Zehen sind deformiert und die Nägel verhornt.
Schmerzhafte Stellen gab es im Bereich der Hüftgelenke, untere LWS, ISG, linkes Knie, Zahnzone 3/5, 3/6

Behandlung: Jede Behandlung beginnt mit einem eutonischen Griff. Neben den Symptomzonen stehen die Beckenbänder, Narben der Kaiserschnitte, seitl. Bauchdecke, Sphinkter und Lymphe im Vordergrund.

Anzahl der Behandlungen: Bisher 5x, 1-2x die Woche.

Reaktionen: Nach der ersten Behandlung leichte Verbesserung der Schmerzen, psychisch stabiler.
Nach der 2. Behandlung ungeduldig, Bauchweh, Trauer.
Seit der 3. Behandlung viel mobiler, Schmerzen kaum mehr. Sie kann wieder was unternehmen, traut sich raus und kleinere Strecken auch alleine zu gehen. Sie wirkt viel munterer und hat wieder Hoffnung.

Hausaufgaben: Bewegungsübungen und Gehschule, die die Patientin aber nur begrenzt umsetzt.

Persönliche Bemerkung: Die Patientin fühlte sich von den Ärzten alleingelassen, sowohl in ihrem Schmerz, als auch in ihrer Trauer. Zu spüren, dass sie bei mir ernst genommen wird und daß wir gemeinsam versuchen können, ihren Schmerz zu mindern, mobilisiert ihren inneren Arzt und ihre Regenerationsfähigkeit sehr stark. „Ich will noch was erleben“ sind ihre Worte.
Ich bin Therapeutin aber vor allem Mensch!! Vorgesehen sind erstmal weitere 5 Termine 1x pro Woche. Dann können wir die Abstände vergrössern….mal schauen.
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