Chronische Rückenschmerzen führen zu seelischen Hintergründen

209.34 Rückenschmerzen

Eine Frau, Mitte 40, verh., erwachsene Kinder, kommt wegen ihrer Rückenprobleme zur RZF.

Vorgeschichte: Seit der Geburt ihres ersten Kindes hat sie die Beschwerden. Die Geburt war schwierig mit Dammriß etc.

Erstbefund: Auffällig waren ISG, unterer Lendenwirbelsäulen-Bereich, Steißbein, kleines Becken , Kopf, Schädeldecke, Nasennebenhöhlen, Stirnhöhlen, Bronchien. Die Zahnzonen reagierten sehr schmerzhaft. Deutliche Zwerchfellspannungen/Quergewölbe. Insgesamt war die Patientin sehr schmerzempfindlich und unruhig.

Behandlung: Zunächst habe ich alle belasteten Zonen sediert, um Ruhe zu bringen! Viele Ausgleichsgriffe, Eutonische Griffe. Solarplexus. Später arbeitete ich tonisierend im Bereich Wirbelsäule, Schulter, Darm und Hüfte, dann Beckenbänder (sehr schmerzhaft), Lymphbehandlungen, vegetativer Balsam.

Beandlungszeit: 2 Jahre, 2 RZF-Serien, erst 1x pro Woche, dann alle 2 Wochen, dann alle 4 Wochen.

Reaktionen: In der ersten Serie war die Patientin sehr auf ihre Schmerzen und Symptome fixiert. Sie weinte häufig, aber sie genoß die Zwerchfellbehandlung und hatte endlich das Gefühl, genügend Luft zu bekommen.
Sie berichtete aber auch immer wieder von dem Gefühl, zuviel Energie zu haben: „Ich weiß nicht, wohin damit“, war ihr Kommentar. Sie schläft wenig, arbeitet (als Lehrerin) bis nachts.
Die Zahnzonen waren so auffällig, daß sie nach vielen Gesprächen endlich zum Zahnarzt ging . Unter einer Krone hatte sich eine  Zyste gebildet, die entzündet war und behandelt wurde. Nach der notwendigen Zahnentfernung empfand sie  die Beschwerden der Atemwege fast nicht mehr. Sie benötigte kein Nasenspray mehr und auch der Husten war deutlich weniger.
Im weiteren Verlauf meldeten sich Rücken, Becken und Hüften wieder, je nach beruflicher und privater Belastung. In begleitenden Gesprächen konnte sie dann von ihren z.T. sehr traumatischen Erlebnissen sprechen: Geburts- und Verlustängste (Sohn und Ehemann waren 2 Tage in den Bergen verschollen) sowie Erwartungsdruck von Mann und Eltern (alle im öffentlichen Dienst). Danach veränderte sich ihre ganze untere Körperhälfte so deutlich (weniger Schmerzen und Spannungen), daß ich selbst fast mit ihr weinen mußte.

Hausaufgaben; Wärmflasche, Dampfbäder, Fußbäder, Zahnbehandlung, Yogaübung „Krokodil“. Atemtherapie mit einem Stimmlehrer.

Ergebnis: Der Patientin geht es insgesamt deutlich besser und wir beide sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.In schwierigen/belastenden Lebenssituationen meldet sie sich immer noch und tut sich etwas Gutes und gönnt sich eine Behandlung. Das Zuviel an Energie, von dem sie zu Anfang immer sprach, fließt inzwischen in tolle Musik- und Trommelprojekte mit Kindern und Erwachsenen.

Persönliche Bemerkung: Ich habe mich sehr von meinen Händen leiten lassen. Manchmal bin ich in der Zeit auch an meine Grenzen geraten. Deshalb habe ich begleitend eine systemische Beraterausbildung gemacht, die mir natürlich in diesem Fall sehr hilfreich war.
Daß die Füße als Türöffner sinnvoll und ideal sind, erfahre ich immer besonders, wenn die Seele der Menschen sehr belastet ist.
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