Ein chronisch tränendes Auge führt über die Fußreflexbehandlung zur Erkenntnis eines Flüssigkeitsmangels

208-07m: Tränendes Auge links

Eine Patientin, Mitte 50, kommt zur RZF mit einem tränenden Auge links. Zudem ist es extrem lichtempfindlich und tränt dann noch mehr. Morgens ist es verklebt.

Vorgeschichte: Seit 2 Jahren hat sie ständig die Beschwerden. Gleichzeitig ist sie im Schulter-Nacken-Bereich sehr verspannt und hat Obstipation. Sie erscheint sehr schlank, lebendig, vielseitig interessiert und ist „immer unter Strom“. Gleichzeitig wünscht sie sich mehr Antrieb und Vitalität. In der Anamnese findet sich ein 30 Jahre zurückliegendes Schleudertrauma. Vor ca. 1 Jahr hatte sie eine 1-malige RZF (in Norddeutschland), nach der das Auge für mehrere Monate nicht mehr tränte. Jetzt werde es wieder mehr, und sie möchte die Besserung nochmal über RZF erreichen. (Danke an die Therapeutenliste, über die die Patientin zu mir fand!)

Erstbefund: Die Symptomzonen der Augen waren dorsal rechts 2. Zeh und links 3. Zeh auffällig. Plantar waren links an der 2. und 3. Zehe das Sehzentrum belastet, rechts nur an der 2.Zehe. An Hintergrundzonen fanden sich Belastungen am rechten Kiefergelenk, an der Nackenmuskulatur, Teile des Darms, ISG / Kreuzbein, Niere rechts, Magen rechts>links, Kleines Becken links>rechts, Lymphgebiet medialer Oberschenkel, linke Hüfte.

Behandlung: Bei der ersten Sitzung war noch nicht klar, ob eine Serie erfolgen sollte. Daher arbeitete ich verschiedene Wechselbeziehungen zum Auge durch, von denen die Niere, Schilddrüse rechts, Magen und Schulter-Nackenbereich auffällig waren. Augenzonen und Sehzentrum, Kiefergelenk, kleines Becken kamen noch hinzu. Das Lymphgebiet I ließ sich nur sehr zäh durcharbeiten. In die Sitzungen flocht ich immer wieder Ausgleichsgriffe wie die Yin Yang Streichung, den Spielraumgriff oder den Fersendehngriff ein. Zu den Symptomzonen und der Schulter-Nacken-Zone tonisierte ich jedes Mal den Darm und aktivierte das Lymphgebiet I. Beckenbänder.

Im Gespräch kam heraus, dass die Trinkmenge viel zu niedrig war. Beruflich beschäftigten die Patientin viele Gedanken, Thema: loslassen.

Hausaufgabe: Trinken trainieren. Ziel: 3x 500 ml am Tag.

Reaktionen: Ab der 2. Sitzung fing das rechte Auge auch an zu tränen. Die Patientin trank regelmäßig und fühlte sich von der Muskulatur viel lockerer. Thema der 2. Sitzung war der Erstbefund, wobei ich das Lymphgebiet I wieder durcharbeitete, mit dem Erfolg, dass schon in der Nachruhe das linke Auge zu tränen anfing, der Kiefer deutlich entspannt war und der Bauch „grummelte“. Von da an hat das linke Auge für 5 Tage ununterbrochen getränt. Die Patientin entwickelte Durstgefühl und hatte direkt nach der Sitzung Bauchkrämpfe und Verstopfung, was sich dann regulierte. Das rechte Auge tränte ab und zu mit. Sie konnte sich an Träume erinnern, hatte mehr Energie, und die Rückenmuskulatur und der Kiefer waren deutlich entspannter. Während der Behandlung zuckte das linke Auge, wenn das Colon transversum massiert wurde.

In den folgenden Sitzungen bemerkte die Pat. dass die Sekrete im Nasen-Rachen-Raum zu fließen anfingen, woraufhin ich diese Zonen auch intensiv mit einbezog. Verstopfung und Juckreiz am Oberschenkel behandelte ich mit Tonisierung des Darms und der Leberzone. Das Auge flatterte häufig, tränte aber nur noch beim Lesen oder Fernsehen. In weiteren Sitzungen flocht ich eine komplette Lymphbehandlung ein und behandelte auch die Beckenbänder.

Anzahl der Behandlungen: 7 : Die ersten 5 Sitzungen erfolgten im Wochenrhythmus, dann im 3-wöchigen Abstand die letzten beiden.

Ergebnis: So gut wie alle Hintergrundzonen sind verschwunden. Die Patientin fühlt sich deutlich vitaler, ausgeglichener, entspannter und psychisch stabiler. Das Auge tränt nur noch selten, z.B. bei hellem Sonnenschein. Wenn, dann tränen beide Augen und hören auch wieder auf. Es fühlt sich normal an, Verklebungen am Morgen gibt es nicht mehr.

Persönliche Bemerkung: Meiner Meinung nach lag ein großes Problem im Flüssigkeitshaushalt der Patientin vor. Es war nicht genug vorhanden und konnte nicht fließen, was durch die Mitarbeit der Patientin und die Behandlung wieder ausgeglichen wurde.
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