Fußreflex bei chronischen Kopfschmerzen und Migräne

104.P: Reflexzonentherapie am Fuß bei chronischen Kopfschmerzen und Migräne

Ein 11jähriger Junge kommt wegen der o.g. Beschwerden.

Vorgeschichte: Starke Kopfschmerzen bis hin zu Migräneanfällen seit ca. 6 Jahren, vor allem während der Schulzeit (er ist ein sehr ehrgeiziger und guter Schüler). Er spielt seit Jahren bis zu 4x in der Woche Fußball im Verein und gönnt sich auch bei Erkältung keine Pause. Er hat eine geistig behinderte Schwester, zu der sich die Eltern bewußt schon während der Schwangerschaft entschieden hatten. Beide Eltern sind Akademiker und voll berufstätig.
Vormalige Therapien: Als Säugling  wurde er vom Osteopathen wegen eines KISS-Syndroms behandelt, später mit Craniosakraltherapie. Beides war eine Zeitlang hilfreich.
Zur Zeit schmerzstillende Medikamente, die aber wegen der Nebenwirkungen nicht mehr tragbar sind. Außerdem andere alternativmedizinische Behandlungsformen, die aber keinen länger anhaltenden Erfolg bringen.
Aus den oben genannten Gründen entscheidet man sich für die Fußreflextherapie.
Die Mutter soll auch einige Entspannungsgriffe lernen, um ihrem Sohn direkt helfen zu können.

Erstbefund: Statik: Beckenverwringung, Oberkörper nach rechts gedreht, abgeflachtes Hinterhaupt, Knick-Senkfüße beide.
Gewebe: Hornhautbildung im Bereich beider Großzeheninnenseiten und -ballen.
Schmerzhafte Reflexzonen: Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, besonders Th4, Iliosakralgelenk rechts, Beckenbänder an beiden Füßen, Leber, Dünndarm, Dickdarm aufsteigend und beide Nieren.

Behandlung: Dickdarm, Dünndarm, Leber und Beckenbänder, nach 6 Behandlungen dazu den Beckenbereich mit ISG, Wirbelsäule und Harnwegen. Wegen eines akuten grippalen Infektes kamen dazu Zwischenrippenräume, Stirn, Nase, obere Lymphe und Ausgleichsgriffe.

Hausaufgaben:
auf Reaktionen achten,
wann kommen die Beschwerden ( Situation? Hunger? Durst?, bestimmte Nahrungsmittel als  Auslöser der Kopfschmerzen?)
viel kohlensäurefreies Wasser trinken, auf Süßes verzichten
die Nahrung bewußt gut kauen und sich zum Essen richtig Zeit lassen

Anzahl der Behandlungen: 6x im Wochenrhythmus, danach, 2x akut in einer Woche, danach 2x weiter 14-tägig, ab dann monatlich.

Reaktionen: Die kopfschmerzfreien Phasen verlängerten sich. Der Junge schaffte es, mehr Wasser zu trinken. Die Süßigkeiten konnte er etwas einschränken, ansonsten waren sie mit verantwortlich für neue Beschwerden.
In der 7. Behandlung war die Beckenverwringung  nicht mehr sichtbar und die Verdauung inzwischen gut und regelmäßig. Es zeigte sich, dass Leber-Darm-und Wirbelsäulenzonen nur mehr unangenehm waren und wesentlich weicher getastet werden konnten. Im Laufe der Akutbehandlung für den grippalen Infekt lösten sich der Kopfschmerz und andere Beschwerden auf und der Junge schlief in der Behandlung fast ein. 4 Wochen später berichtete er stolz, dass er seit 4 Wochen kopfschmerzfrei sei, gut 2 Liter Wasser trinke und „Süßes“ nur noch als „Luxus“ ansehe.

Ergebnis: Sämtliche anfangs schmerzhaften Zonen am Fuß zeigen eine deutliche Besserung mit weniger Schmerz und ohne vegetative Reaktionen. Die Mutter hilft abends bei Bedarf mit Entspannungsgriffen. Wenn zuviel schulischer Streß ansteht, schwänzt der Junge nun ab und an das Fußballtraining. Als Ausgleich liest er oder genießt es einfach, mit seinen Freunden zu toben.
In der Praxis dehnen wir seine verkürzte Muskulatur und verbessern seine Statik durch gezieltes Fußmuskeltraining. Seine Verdrehung im Bereich der Brustwirbelsäule ist nicht mehr vorhanden!

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