Gehören Lumbalgie und Erkältung zusammen?

202.11. Akute Lumbalgie, beginnende Erkältung

Ein Patient, Anfang 40, hat nach eigenen Angaben „keine Zeit zum Kranksein“, kommt mit Hexenschuß, Halsschmerzen, Heiserkeit und Grippegefühl zur Behandlung.

Akutbehandlung: Zonen der WS überraschender Weise nicht belastet, jedoch Symphyse, Beckenbänder und Umgebung, vor allem links äußerst schmerzhaft. Tonisierende Behandlung von Zonen Darm, Nasen-Rachenraum, Milz, Leber, Gallenblase und Thymusdrüse wegen der beginnenden Erkältung. Fersendehnung als Ausgleichsgriff.

Reaktion: Nach der ersten Behandlung Besserung der LWS-Schmerzen. Im Verlauf des nächsten Tages geht die beginnende Erkältung auch auf die Nase über (Schnupfen), unruhiger Schlaf.
Nach der 2. Behandlung fühlt sich der Patient wiederum entspannter. Die Nase läuft jetzt stark, zur Erkältung kommt starker Husten. Der Patient hat besser geschlafen. Am (behandlungsfreien) dritten Tag sind die LWS-Schmerzen erträglich, allerdings wird die Erkältung immer schlimmer. Der Patient hat Fieber und fühlt sich sehr krank.
Dritte RZF abends als intensive Behandlung: Viele Ausgleichsgriffe und Tonisierung der o. g. „Erkältungszonen“, auch die Symphysenzone kann jetzt gut tonisiert werden. Der Patient bekommt nach der Behandlung sofort Schüttelfrost, benötigt nachts zwei Decken, schwitzt dann stark, schläft aber tief und fest. Nachts hat er kein einziges Mal die Nase geschneuzt und morgens ist der Schnupfen so gut wie verschwunden, Husten deutlich besser, LWS besser, er fühlt sich wieder fit und arbeitet voll.
Ergebnis: Der Patient wollte aus „Zeitgründen“ nicht länger behandelt werden, befolgt aber Ratschläge wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, keine Süßigkeiten, Sebstbehandlung an den Symphysenzonen, Warmwasseranwendungen beim Duschen an den Zonen am Fuß und am Bauch.

Persönliche Bemerkung: Auf die Symphysenzone bei akutem Verhebetrauma bin ich durch die Ausbildung zur Brügger-Therapeutin gestoßen und habe damit schon vielen Patienten helfen können. Die Arbeit an den Füßen wird durch diese Ausbildung für mich oft sehr sinnvoll ergänzt und umgekehrt auch.

Anmerkung HM: Bei diesem Bericht ist die Findigkeit des „Inneren Arztes“ sehr deutlich erkennbar: Es sieht ganz so aus, dass hier eine Verbindung zwischen der Lumbalsymptomatik und der Erkältung mit Schüttelfrost bestand. In solchen Situationen ist eine gute Information und Betreuung des Patienten wichtig, damit er nicht aus Unkenntnis der Zusammenhänge die Erkältung mit Antibiotika unterdrückt.
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