Neurodermitis

 

208.52.Neurodermitis, Heuschnupfen

Ein Patient, Anfang 50, selbständiger Handwerker, kommt mit einem akuten Neurodermitisschub zur Fußreflex.

Vorgeschichte: Heuschnupfen seit der Kindheit. Vor 1 Jahr plötzlich Herzrhythmusstörungen, wegen derer er die Ernährung auf „herzfreundlich“ umstellte. In der letzten Zeit ist sein Berufs-Streßpegel erheblich gestiegen, nachdem eine seiner 3 Töchter in den Betrieb mit einstieg. Akut leidet er unter offenen Wunden am Körperstamm und den Handinnenflächen. Betroffen sind außerdem die Oberarme und Armbeugen sowie die Knievorder- und rückseiten. Regelmäßiger Sport tut ihm gut. Nach eigenen Aussagen ist er glücklich verheiratet. Vom Arzt bekam er eine Kortisonsalbe.
Er wünscht sich weniger Beschwerden mit der Haut und dem Heuschnupfen jedes Frühjahr, möchte außerdem die Salbe reduzieren können.

Behandelte Zonen: Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Milz, Nieren, Nebennierenrinde, Lymphbehandlungen, Sphinkter, alles meist leicht tonisierend, ab und zu sedierend gearbeitet, viele Ausgleichsgriffe. Bei einigen Behandlungen zusätzlich Ohrakupunktur.

Eigenmaßnahmen: Milchprodukte weglassen.

Anzahl der Behandlungen: 8x in 4 Wochen

Reaktionen: Der Patient wird generell sehr ruhig während der Behandlung. Nachdenklich stellt er den Zusammenhang zwischen seinem akuten Zustand und der Beziehung zu seiner Tochter in der Firma her. Und er beschlißt für sich, der Tochter mehr freie Hand zu lassen.
Dünn – und Dickdarmzonen sind sehr empfindlich, und er reagiert prompt mit hörbarer Peristaltik und berichtet „von außergewöhnlich viel Stuhlgang“.
Nach bereits 3 Sitzungen ist der Juckreiz der Haut deutlich weniger geworden.

Ergebnis: Nach den 8 Behandlungen fühlt der Patient sich so wohl, dass wir beschließen, eine Behandlungspause einzulegen.

Persönliche Bemerkung: Nach ca. 2 Jahren traf ich ihn zufällig auf der Straße. Er berichtete, dass er sich nicht mehr gemeldet habe, weil es ihm immer besser geht und er sogar die zwei Sommer ohne große Beschwerden erlebt hat.
Ich glaube, dass ein sehr wichtiger Teil des Heilungsprozesses in der Selbstreflexion liegt, die die Patienten im Zuge der Behandlung initiieren. Öfters erlebe ich, dass meine Patienten „Aha“- Erlebnisse während der Behandlungen durchleben, über sie sprechen und dadurch ihre sozialen Konflikte mit ihren aktuellen körperlichen Beschwerden in Zusammenhang bringen können.
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