Wachkomapatienten zu begleiten ist etwas ganz Besonderes

209.08: Arbeiten mit einm Wachkomapatienten

P. ist ein 22 jähriger Wachkomapatient.

Vorgeschichte: Seit einem schweren Unfall vor 15 Jahren befindet er sich in diesem Zustand, und wird zu Hause von Pflegekräften, den Eltern und Großeltern, gepflegt.
Seit 9 Jahren gehe ich alle 14 Tage zu P., setze mich ihm zu Füßen und behandle ihn.
Da P. nicht gezielt auf Fragen oder Reize reagiert, erfahre ich von der Mutter und dem Pflegepersonal, wie es P. geht bzw. wo es ihm gerade „fehlt“.
Immer wieder hat er Verdauungsprobleme, einen Infekt der Atemwege oder auch Schwierigkeiten mit dem Sitzen im Korsett ( P. hat eine starke Skoliose und Kyphose der WS, Kontrakturen an Händen und Füßen…).

Behandlung: Entsprechend seiner Symptomatik behandle ich die jeweils zugehörigen Zonen: Zonen des Verdauungstrakts, Atemwege, Zwerchfell, Bewegungsapparat.
Ich bewege seine Füße und Zehen in alle Richtungen durch, um dort die Beweglichkeit zu erhalten. Auch die Lymphbehandlung scheint mir sehr wichtig zu sein. Ausgleichsgriffe, Lemniskaten…
Bei der Behandlung von P. verlasse ich mich auch mit auf meine Intuition. Diese führt meine Hände in die Zonen, die einer Behandlung bedürfen.

Reflexion: P. kann mir nicht antworten und mir sagen, wie es ihm geht, was ihm weh tut…
Trotzdem spüre ich, dass ihm diese Art der Behandlung angenehm ist und ihm gut tut. Wir, ( das Pflegepersonal, Eltern, Großeltern) können sehen, dass P. die Behandlungen richtig genießt, entspannt und locker lässt. Oft schläft er nach der Behandlung ein.

Ergebnis: Und all die akuten und schweren Infekte ( Pneumonie..), die P. anfangs oft hatte, sind mittlerweile sehr, sehr selten geworden. Ich habe das Gefühl, dass sich sein Zustand „stabilisiert“ hat.
Diese Behandlung von P. ist für mich etwas ganz Besonderes.
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