192:Fußreflex wegen Wahrnehmungsstörung und aggressivem Verhalten
Der 8 jährige Junge geht in das 3. Schuljahr in die Körperbehindertenschule mit integrierter Tagesstätte (bis um 16h). Es zeigt sich in diesem Schuljahr im Verlauf des Tages, dass er zunehmend vom Verhalten her anstrengender und aggressiver wird. Er zeigt ein extrem sprunghaftes, impulsives Verhalten und durch die gestörte körperliche Wahrnehmung stößt er im Raum häufig an Möbelstücke und Personen. Zeitweise ist sein Verhalten nachmittags im Gruppengeschehen so schwierig im Miteinander mit den anderen Schülern, so dass eine Einzelbetreuung notwendig ist.
Vorgeschichte: Intelligenzminderung, Perzeptionsstörungen (visuelle, und taktil-kinästetische Wahrnehmung), Mikrozephalie, Koordinations-und Gleichgewichtsstörungen, globale Entwicklungsstörung, hohe Impulsivität, Schlafstörungen ( ist morgens ab 4 Uhr wach)
Anzahl der Behandlungen: 1-2mal wöchentlich.
Behandlung: Anfänglich wollte er sich nicht ruhig auf die Matte setzen oder legen. So fing ich an, ihm eine (frei erfundene) Entspannungsgeschichte zu erzählen. Dabei ließ er es mehr und mehr zu, dass ich Ausgleichsgriffe an seinen Füßen machen durfte. Energie-Käppchen, Handflächen-Fußsohlengriff, Ying-Yang-Griff.
Es folgte Sphinkter- und Klappenöffnen ca. 8- 10 Durchgänge. Danach kleiner Energiekreislauf mit weiteren Ausgleichsgriffen.
Reaktion: Dabei schläft er zur Zeit regelmäßig ein. Er schläft ca. 10- 15 Minuten. Ist er erwacht, möchte er am liebsten recht schnell wieder von der Matte springen. Ich kann ihn inzwischen dazu motivieren, noch einige Minuten bei mir sitzend oder liegend zu bleiben und ich behandele zu Ende.
Nach der Behandlung ist er ausgeglichener und es ist wieder möglich, ihn in die Gruppe zu integrieren. Konfliktsituationen mit anderen Gruppenmitgliedern sind seltener.
Ergebnis und persönliche Bemerkung: Da es momentan in meinen Augen am wichtigsten ist, seine innere Anspannung zu lösen, um innerlich und äußerlich zur Ruhe zu kommen, habe ich bisher keine weiteren Zonen behandelt.
Für mich ist es äußerst erstaunlich und erfreulich, wie sich dieses Kind während der Behandlung vom Wildfang in ein zahmes Reh verwandelt und dies auf ganz sanfte Weise.